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Holger Czitrich-Stahl und Dr. Lothar Schröter im Gespräch

Thälmann-Abend in Borgsdorf

 

„Wie kann man heute noch so einen Film zeigen?“

 

„Thälmann war, ist und bleibt für mich ein Vorbild.“

 

„Bis gestern wusste ich gar nicht, wer Thälmann ist.“

 

„Ich habe den Film schon einmal mit 23 Jahren gesehen. Damals war ich begeistert, heute sehe ich den Film anders.“

 

Die Reaktionen hätten kaum unterschiedlicher sein können und genau das war das erhoffte Ergebnis des Thälmann-Abends in Borgsdorf. Holger Czitrich-Stahl und Lukas Lüdtke berichten:

 

„Wie kann man heute noch so einen Film zeigen?“

 

 

„Thälmann war, ist und bleibt für mich ein Vorbild.“

 

 

„Bis gestern wusste ich gar nicht, wer Thälmann ist.“

 

 

„Ich habe den Film schon einmal mit 23 Jahren gesehen. Damals war ich begeistert, heute sehe ich den Film anders.“

 

 

Die Reaktionen hätten kaum unterschiedlicher sein können und genau das war das erhoffte Ergebnis des Thälmann-Abends in Borgsdorf. Holger Czitrich-Stahl und Lukas Lüdtke berichten:

 

 

Anlässlich der andauernden Diskussion in Hohen Neuendorf über die beschlossene Entwidmung des Thälmannplatzes (wir berichteten) lud der Ortsverband der LINKEN Hohen Neuendorf am Freitag, den 10. Februar zu einer Filmvorführung mit anschließender Diskussion in den „Weißen Hirsch“ nach Borgsdorf ein. Rund 40 Gäste waren erschienen, um den DEFA-Film „Thälmann – Sohn seiner Klasse“ aus dem Jahr 1956 zu sehen und über die historische Bewertung des Antifaschisten und KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann (1886-1944) zu reden. Als sachverständiger Gesprächspartner konnte Dr. Lothar Schröter von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg gewonnen werden.

 

 

Nach dem gemeinsamen Anschauen des von Kurt Maetzig produzierten Films über den Hamburger Arbeiterpolitiker Thälmann, der die Zeit bis Ende 1923 (Hamburger Aufstand) beschrieb, übernahm Holger Czitrich-Stahl (Glienicke) die Diskussionsleitung. Dr. Lothar Schröter ordnete das Thälmann-Bild des Films in die Bedingungen und politischen Umstände der Zeit ein und erläuterte das Entstehen der für die Arbeiterbewegung vor 1933 so folgenschweren „Sozialfaschismusthese“. Ihre Ursachen seien vielfältig und keinesfalls nur der KPD anzulasten, sie sei vielmehr auch ein Ausdruck der Tatsache, dass sich nach der Spaltung der Arbeiterbewegung, nach der Novemberrevolution sowie nach der  Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts SPD und KPD als „feindliche Brüder“ wahrgenommen hätten. Im Übrigen rückte Dr. Lothar Schröter manche Darstellungselemente des Filmes als „holzschnittartig“ zurecht.

 

 

Während die anwesenden CDU-Mitglieder nur Beobachterstatus hatten, griff ein SPD-Mitglied beherzt in die Diskussion ein. Durch dieses Auftreten gewann die Diskussion an Fahrt. Vorgebrachte Thesen, nach denen KPD und Nazis gemeinsame Sache gegen die Weimarer Republik gemacht hatten, konnte Dr. Lothar Schröter auf ruhige Art und mit viel Sachverstand entkräften. Es habe zwar solche Aktionen gegeben, bei denen Nazis und Kommunisten gemeinsam zu sehen gewesen waren. Die Nazis waren dabei jedoch nur Trittbrettfahrer. Darüber hinaus hätten die Kommunisten mit einfachen SA- und SS-Leuten Gespräche geführt, um diese von der Falschheit ihrer Ideologie zu überzeugen. Von Holger Czitrich-Stahl auf die heutige Bewertung Thälmanns angesprochen, zog Dr. Lothar Schröter das Fazit, dass bei Thälmann die positiven Leistungen als Arbeiterpolitiker und Antifaschist alle Fehler überwiegen, die er als Mensch aus Fleisch und Blut politisch begangen habe. Eine Stilisierung zum Dämon oder gar zum Täter, wie es CDU und FDP vornähmen, sei üble Geschichtsfälschung. Angesichts der aktuellen Ereignisse in Hohen Neuendorf äußerten sich mehrere Anwesende bestürzt über das Verfahren der Entwidmung. Es sei ohne jegliche Vordiskussion und ohne Debatte in der SVV gegen DIE LINKE durchgepeitscht worden. Der Stadtverordnete Lukas Lüdtke erinnerte daran, dass mehrere Abgeordnete betont hatten, es gehe ihnen nur darum, den Thälmannplatz zu entwidmen. Die Benennung nach der Partnerstadt Müllheim war nichts weiter als ein Vorwand. Ähnlich äußerten sich viele Diskussionsteilnehmer: Die Entwidmung sei auch eine Art „Abwasch mit dem Kommunismus und der DDR“ gewesen. Für den Müllheimer Platz habe es schließlich Alternativen gegeben.

 

 

Vor Ort gab es außerdem die Möglichkeit, sich in Petitionslisten einzutragen, welche von vielen Besuchern genutzt wurde. Ganz bewusst wurden zwei Petitionen initiiert – eine, die sich gegen die Entwidmung des Thälmannplatzes wendet. Die andere fordert, einem bisher namenlosen Platz den Namen „Müllheimer Platz“ zu geben.

 

 

 

 


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