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Teilnehmer bei Jugend und Parlament Fotos: Deutscher Bundestag / A. M. O.

Abgeordnete zum Anfassen

Im Rahmen des Planspiels Jugend und Parlament hatten wir, die jugendlichen Teilnehmer, auch die Möglichkeit, die einladenden Abgeordneten persönlich kennenzulernen. Die Abgeordneten nahmen sich die Zeit, mit uns gemeinsam zu essen und gewährten uns einen Einblick in ihre politische Arbeit. Darüber hinaus konnte man sich über alles austauschen, was einem in den Sinn kam – egal ob politisch oder nicht.

Im Rahmen des Planspiels Jugend und Parlament hatten wir, die jugendlichen Teilnehmer, auch die Möglichkeit, die einladenden Abgeordneten persönlich kennenzulernen. Die Abgeordneten nahmen sich die Zeit, mit uns gemeinsam zu essen und gewährten uns einen Einblick in ihre politische Arbeit. Darüber hinaus konnte man sich über alles austauschen, was einem in den Sinn kam – egal ob politisch oder nicht.

 

Viele Teilnehmer kannten ihre Abgeordneten bereits. Ich wurde von Halina Wawzyniak (DIE LINKE) eingeladen, doch wir waren uns bisher nur ein Mal kurz über den Weg gelaufen. Wohl auch deshalb spürte ich eine gewisse Anspannung, denn eine Bundestagsabgeordnete trifft man ja nicht alle Tage! Doch die Anspannung wich schnell der Neugierde. Wie sind denn eigentlich MdBs so drauf? Abgehoben und verbohrt? Ständig unter Zeitdruck, abgehetzt und desinteressiert? Vielleicht gibt es diese Art von Abgeordneten, doch getroffen haben wir keinen einzigen davon. Wir tauschten uns beim gemeinsamen Abendessen ganz ungezwungen aus. Über die politische Biographie, über private Interessen, Studium und Beruf, aber auch darüber, wie man den Bundestag als Bürger oder als Abgeordnete wahrnimmt.

 

Die lockere Art meiner Abgeordneten hat mich dabei am meisten begeistert; das hätte ich von einer Rechtsanwältin, die Abgeordnete im Bundestag ist, nicht gedacht! Sie twittert über’s iPhone in der Welt herum, nutzt statt der Fahrbereitschaft des Bundestages lieber das Fahrrad und statt in einer luxuriösen Wohnung, lebt sie lieber in einer WG. Auch ganz gewöhnliche Hobbies wie Joggen und Fußball gehören für Halina Wawzyniak dazu. So stellt man sich echte Volksvertreter vor!

 

Trotz aller Lockerheiten wurde uns aber auch bewusst, dass das Abgeordneten-Dasein kein Zuckerschlecken ist. 40-Stunden-Wochen? Nie gehört! Geregelte Arbeitszeiten und Überstundenabbau? Gibt’s nicht! Plenardebatten, Ausschusssitzungen, Wahlkreisbetreuung sowie normale Parteiarbeit nehmen viel Zeit in Anspruch und dauern oft bis spät in die Nacht. Leider sieht man das nicht im Fernsehen.

 

Viele Teilnehmer besichtigten zusammen mit ihren Abgeordneten die Büros im Bundestag. Ich hatte die Gelegenheit, mit Halina Wawzyniak den Innenausschuss zu besuchen. Es ging in der Sitzung um Parteispenden und Parteiensponsoring. Ist es legal, dass Konzerne und vermögende Einzelpersonen einzelne Parteien und Abgeordnete mit hohen Geldbeträgen ausstatten? Wird dadurch nicht das Prinzip der Demokratie ausgehöhlt? Die Millionen-Spenden der Hotelbranche an CSU und FDP sowie die käuflichen Termine mit NRW-Ministerpräsident Rüttgers (CDU) hatten den Anlass für eine solche Debatte gegeben. Es war sehr interessant zu sehen, wie ein echter Ausschuss tagt. Im Rahmen des Planspiels hatten wir bereits einige Ausschüsse simuliert und man kann durchaus sagen, dass uns das auch gut gelungen ist!

 

Leider konnte ich die Sitzung des Innenausschusses nicht bis zum Ende verfolgen. Andere Termine konnten nicht warten – wie bei den echten Abgeordneten!

 

Lukas Lüdtke

 

Artikel erschien am 15.06. bei mitmischen.de


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